Die erste VVL-Studie ergab, dass 8,8 % der Frauen und 3,6 % der Männer
untergewichtig sind (laut BMI-Klassifikation). Dieser Wert liegt über denen der
Gesamtbevölkerung aus der Schweiz, Österreich und Deutschland. In statistischen
Erhebungen zum Körpergewicht, zeigt sich, dass vor allem junge Frauen häufiger
untergewichtig sind, als andere Bevölkerungsgruppen. Gleichzeitig leben junge
Frauen deutlich häufiger vegetarisch oder vegan. Auch in dieser Studie sind
Frauen im Alter unter 30 Jahren anteilig stark vertreten. Diese Gruppe junger
Frauen soll nun genauer analysiert werden. Von 779 Frauen im Alter zwischen 21-
30 Jahren liegen die BMI-Werte vor (fehlende Werte = 12,5 %), in der
Altersgruppe 16-20 von 178 Frauen (fehlende Werte = 16 %). Geprüft wird die Fragestellung, ob
der Anteil untergewichtiger junger Frauen in der Stichprobe höher ist, als in
der Gesamtbevölkerung.
Es zeigt sich,
dass der Anteil vegetarisch-veganer Frauen mit Untergewicht insgesamt
14 % (Altersgruppe 16-20) bzw. 9
% (21-30 Jahre) beträgt. Vergleichende Ergebnisse aus Deutschland zeigen Werte
zwischen 12,5 % (18-20 Jahre) und 6,6 % (25-30 Jahre). Auch wenn die Intervalle
aufgrund unterschiedlicher Datenquellen nicht ganz übereinstimmen, lässt sich
folgende Aussage formulieren: Der Anteil vegetarisch-veganer Frauen mit Untergewicht
ist etwas höher als in der Gesamtbevölkerung, aber der Unterschied ist gering.
Die Ergebnisse
zeigen, dass nur eine Minderheit vegetarisch-vegan lebender junger Frauen
untergewichtig ist. Pauschale Behauptungen, die einen engen Zusammenhang
zwischen vegetarisch-veganer Ernährung und Essstörungen beinhalten, sind
aufgrund der hier vorliegenden Daten nicht haltbar.
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